Beobachtung

Fischotter leben zurückgezogen und sind nur mit Glück zu beobachten. Sie sind in Fliessgewässern vornehmlich dämmerungs- und nachtaktiv. Gelegentlich kann man Fischotter jedoch auch am Tag beobachten. Die Chance dafür ist vor allem frühmorgens intakt. Oft verraten uns Fischotter ihre Anwesenheit in einem Gewässer jedoch nur durch ihre Spuren: durch die typischen Trittsiegel in Schlamm oder Schnee, oder durch Kot, der zum Markieren auf exponierten Stellen abgesetzt wurde. Diese Markierungen bilden meist die einzige Möglichkeit, die Präsenz und Aktivität von Fischottern sicher nachzuweisen.

 

Trittsiegel
Der Fischotter ist ein Sohlengänger. Die Vorderpfote ist 4-7 Zentimeter lang und recht rundlich. Die Hinterpfote hingegen ist länglich und mit 7-9 Zentimetern Länge deutlich grösser. Die Sohlen sind unbehaart. Die fünf Zehen sind mit Schwimmhäuten verbunden und weisen Krallen auf, die Fischotter nicht wie Katzen einziehen können.

Allerdings weisen nur etwa 35% aller Spuren einen vollständigen Abdruck auf. Bei den meisten ist der Fersenballen, der beim Hinterfuss vom Fischotter charakteristisch lang ist, nicht gänzlich abgedruckt. Oft fehlen auch Zehen – meist ist es eine oder beide Seitenzehen.

 
 
 

Losung
Am einfachsten lässt sich die Anwesenheit von Fischottern über die Losung, also den Kot, nachweisen. Fischotter markieren über die Losung ihr Revier. Beliebte Markierplätze befinden sich unter Brücken, auf Bootsstegen, in der Nähe von Rohrdurchlässen, bei Einmündungen von Gewässern oder auf markanten Steinen, Baumwurzeln, Bulten oder Baumstümpfen, die ein wenig ins Wasser ragen.

Die frische Losung verströmt einen starken Duft, welcher durch Anal­drüsen produziert wird. Der Geruch macht die Fischotterlosung unverwechselbar zu anderen einheimischen Tierarten. Der Geruch wird als “Waldhonig”, “Jasminduft” oder auch als “frisch gemähtes Heu” beschrieben, allerdings mit einer tranigen Note.

Die Losung ist meist dunkel gefärbt, doch kann sie auch grünlich, gräulich oder rötlich sein. Im Gegensatz zur Losung von andern Raubtieren ist Fischotterkot jedoch nur selten kompakt wurstförmig. Vielmehr wirkt die Fischotterlosung brüchig und weist Überreste seiner Nahrung auf: meist sind es Schuppen und Gräte von Fischen oder Knöchelchen von Amphibien. Frischer Kot ist mit einer Schleimschicht überzogen.

Ebenfalls möglich ist der sogenannte “Ottergelee”. Dieser dient ausschliesslich als Markierung und enthält keinerlei Überreste von Nahrung. Durch den Geruch kann er jedoch eindeutig dem Fischotter zugeordnet werden.

 

 
Galerie mit Bildern zu Markierorten, Losung und Trittsiegeln