Projekt Untendurch

Pro Lutra hat sich zum Ziel gesetzt, dem Fischotter einen sicheren und durchgängigen Lebensraum zu ermöglichen. In vielen Ländern Europas gilt der Strassenverkehr als die Todesursache Nummer 1 für den Fischotter. Auch in der Schweiz und im nahen Ausland sind in den letzten Jahren Fischotter überfahren worden. Gefährliche Hotspots sind Brücken oder Durchlässe – also da, wo eine Strasse ein Gewässer kreuzt. Und das ist hierzulande häufig: Alleine das Gewässernetz in der Schweiz ist mit über 65’000 Kilometer Länge sehr gross und ebenso dicht ist das Verkehrsnetz.
In den nächsten zwei Jahren sollen möglichst viele Brücken in der Schweiz auf ihre “Fischotterfreundlichkeit” untersucht werden. Dazu sucht Pro Lutra Unterstützung.

 

Machen Sie mit und kartieren Sie Brücken in der Schweiz!

Über die webbasierte App Untendurch können Sie Brücken kartieren.

Flyer Untendurch

 

 

 

Anleitung zur Erfassung einer Brücke

 

Information zu der Brücke

  1. Wählen Sie “Brücken erfassen” aus.
  2. Erlauben Sie der App, auf Ihren Standort zuzugreifen oder / und verschieben Sie das grüne Icon (Ballon mit einem +) zu der Brücke, die Sie nun kartieren.
  3. Name der Brücke kann z.B. aus Name der Strasse & Gewässer bestehen.
  4. Wählen Sie die entsprechende Brückenform aus.
  5. Ein durchgängiges Bankett ist ein Uferstreifen, der auf der gesamten Länge der Brücke auf mindestens einer Seite vorkommt (Abb. 1). Mit dem Anklicken des Kästchens stimmen Sie zu.
    > Falls ein Bankett vorhanden ist: Ist es breiter als 30 cm? Mit dem Anklicken des Kästchens stimmen Sie zu.
  6. Für den Fischotter sind Steine interessant, die aus dem Wasser ragen und als Markierplatz für den Otter genutzt werden können (Abb. 2). Mit dem Anklicken des Kästchens stimmen Sie zu.
  7. Für jede Brücke muss mindestens ein Foto hochgeladen werden. Wichtig ist die frontale Ansicht unter der Brücke vom Gewässer aus (quasi Ottersicht).

 

Brückendimensionen

  1. Die Brückendimensionen ergeben den Brückenindex. Schätzen Sie die Masse so gut wie möglich. Bei einem Brückenindex von weniger als 1.5 sind Brücken für den Fischotter als Markierplätze interessant (Abb. 3). Brücken mit einem BI von mehr als 1.5 sind lichte Brücken und werden als fischotterfreundlich eingeschätzt.

 

Umgebung Brücke

  1. Uferbereich: Wo zwar ein Bankett vorhanden ist, aber die Anbindung an das Ufer vor oder nach der Brücke fehlt, müssen Tiere, die sich ausschliesslich terrestrisch bewegen (z.B. Igel) trotzdem über die Strasse wechseln (Abb. 3).
  2. Bei Schwellen oder Abstürzen mit Höhe von über 1 m umgeht der Fischotter dieses Hindernis zu Fuss. Wenn dieses Hindernis in  der Nähe einer Brücke (< 20 m) liegt, besteht die Gefahr, dass der Fischotter die Brücke anschliessend überquert statt untendurch schwimmt.

 

Verkehr

  1. Schätzen Sie das Verkehrsaufkommen, indem Sie einige Minuten die Fahrzeuge zählen.
  2. Falls bekannt, wählen Sie die Geschwindigkeitsbegrenzung bei der Brücke
  3. Tiere können durch Zäune oder Mauern von der Strasse abgehalten werden. Wählen Sie die entsprechende Barriere, falls eine vorhanden ist.

 

Sonstiges

  1. Sie können einen Nicknamen nutzen und so die Übersicht über “Ihre” Brücken halten. Der Nickname erscheint auf der Karte.
  2. Möchten Sie über den Stand des Projekts auf dem Laufenden gehalten werden? Dann können Sie Ihre Emailadresse angeben. Ihre Emailadresse erscheint nicht auf der Karte und wird nicht weitergegeben.
  3. Bei Bemerkungen können Sie zusätzliche Informationen angeben, die nicht im Formular enthalten sind.

 

Foto: Sylvain Cordier

 

 

Abb. 1 | Fischotterfreundliche Brücke mit Bankett > 30 cm Breite. Foto: Irene Weinberger

Abb. 2 | Die grossen Steine machen den Unterschied: Auch ohne Bankett ist die Brücke fischotterfreundlich. Foto: Irene Weinberger

Abb. 3 | Die (relativen) Masse sind wichtig, um die Otterfreundlichkeit der Brücke einzustufen.

Abb. 4 | Schwellen und Abstürze mit Höhe von > 1 m zwingen den Fisch-otter zum Ausstieg aus dem Gewässer. Foto: Manfred Lützow

 

Wir danken herzlich für die Unterstützung:

Boguth-Jonak-Stiftung

 

 

 

Die App wurde erstellt und umgesetzt von