August 2024

Aktuelle Studie zu Mikroplastik und Fischotter

Plastik ist heutzutage fast überall. Ist auch der Fischotter betroffen? Die Stiftung Pro Lutra wollte das genauer wissen und führte in Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU University) und der EAWAG eine Pilotstudie durch, um die Belastung von Fischottern mit Mikroplastik zu untersuchen. An fünf Standorten zwischen Quelle und Mündung des Inns in die Donau wurde nach Fischotterlosung gesucht, die in der Folge auf Mikroplastik untersucht wurde. Als Mikroplastik werden Kunststoffpartikel mit einer Grösse von 0.001 bis fünf Millimeter. In allen Losungen und somit auch an allen Standorten wurde Mikroplastik gefunden. 50 % der unter dem Mikroskop entdeckten Partikel stammte vom Reifen- und Strassenabrieb, gefolgt von Mikrofasern von synthetischen Textilien.

Wie bedenklich diese Ergebnisse sind, ist unklar. Sicher hingegen ist, dass Plastik nicht in unsere Gewässer gehört. Es sind Kunststoffe, die nicht oder nur über einen sehr langen Zeitraum abgebaut werden. In der Schweiz gelangen jährlich 14’000 Tonnen Plastik in Böden und Gewässer. Littering, Strassenabrieb, Kunstfasern aus Kleidern und Mikroplastik in Kosmetika – jeder und jede hat es in der Hand, sich für eine gesunde Umwelt einzusetzen und diese Stoffe zu vermeiden und zu verringern. Auch politisch ist ein nachhaltiger Umgang mit Plastik ist zwingend nötig, um die Akkumulierung in unserer Umwelt zu verringern.

Die Studie wurde im Journal “Environmental Monitoring & Assessment” mit dem Titel “Microplastic loads in Eurasian otter (Lutra lutra) feces—targeting a standardized protocol and first results from an alpine stream, the River Inn” publiziert.

Link zum kostenlosen Download: Nopp-Mayr et al., 2024