Studie “Mikroplastik & Fischotter”

Nicht immer ist die Verschmutzung des Gewässers durch Plastik so offensichtlich. Bild: Irene Weinberger

Plastik spielt in unserem täglichen Leben eine grosse Rolle und kommt in den unterschiedlichsten Bereichen zum Einsatz. Allerdings landet dieses Material oftmals auch in der Umwelt – sei es absichtlich wie beispielsweise in der Landwirtschaft oder durch Zersetzung von grösseren Plastikobjekten in kleinere Teilchen -sogenanntes Mikroplastik. Diese kleinen Partikel von bis zu 5mm finden sich im Boden, in Seen und Flüssen- und werden dort teilweise unabsichtlich von Tieren aufgenommen. Entsprechend wurde inzwischen bereits in Vögeln, Fischen und 2018 auch in einer Studie zur Ernährung des Fischotters in dessen Kot Mikroplastik gefunden. Bislang fehlt jedoch eine systematische Untersuchung von Mikroplastikbelastung des Fischotters. In enger Zusammenarbeit mit der BOKU Wien begleitet Pro Lutra eine Masterarbeit zu diesem Thema.

Ziel dieser Studie ist es, die Belastung von Fischottern durch Mikroplastik am Fluss Inn zu untersuchen. Dieses Gewässer verbindet die Schweiz mit Österreich und Deutschland und bildet somit einen wichtigen Korridor für die Ausbreitung des Fischotters. Allerdings gibt es Hindernisse: Der Inn wird unter anderem für Energiegewinnung durch Wasserkraft genutzt, weist begradigte und verbaute Strecken auf und fliesst zusätzlich durch grosse Städte wie Innsbruck oder Rosenheim. Da sich in urbaneren Gegenden mögliche Quellen der Mikroplastik Verschmutzung häufen, findet sich dieses Material dort auch vermehrt in der Umwelt wieder. Inwiefern sich das auf den Otter auswirkt, ist bisher noch unklar.

Um dies herauszufinden, werden Fischotterlosungen entlang des Flusses Inn zwischen Quelle und Mündung gesammelt, welche dann im Anschluss im Labor analysiert werden. Mögliche Mikroplastik Partikel werden mit einem sogenannten FT-IR Spektrometer genauer untersucht. Dies ermöglicht genau festzustellen, aus welchem Material ein bestimmter Partikel besteht.