Der Abschlussbericht über die zweite Fischotterkartierung in den Kantonen Bern und Solothurn ist da!

In diesem Winter suchten 37 Otterspotter im Kanton Bern und Kanton Solothurn nach Fischotterspuren. Sie untersuchten dabei 80 Quadrate à 5×5 Kilometer. In sieben Quadraten wurden sie fündig. Dabei wurden in vier dieser sieben Quadrate in der ersten Kartierung vor zwei Jahren bereits Fischotter nachgewiesen. Bei den restlichen Quadraten ist es der erste Nachweis innerhalb des Otterspotter-Projekts. Gleichzeitig fehlen Nachweise in fünf Quadraten, in denen in der ersten Kartierung noch Fischotterspuren gefunden wurden.

Zwischen den beiden Kartierungen konnte damit bereits eine Veränderung der Arealnutzung festgestellt werden: Im Bereich der Alten Aare wurde nur noch eine sehr alte Fischotterlosung gefunden. Hingegen scheint sich der Fischotter definitiv im Wohlensee zu etablieren. Dieser konnte gar von Otterspotter Fritz Hürzeler im April 2020 gefilmt werden:

Es sind spannende Resultate, die unterschiedlich interpretiert werden können. Entweder ist das Tier (oder die Tiere), das vor zwei Jahren in der Alten Aare unterwegs war, weitergezogen oder gestorben. Ebenso möglich ist es, dass es sich bei diesen Bewegungen um Natal Dispersal handelt: Die Suche eines Jungtiers nach einem eigenen Territorium. So könnte in der ersten Kartierung grössere Streifzüge von einem (oder mehreren Jungtieren) erfasst worden sein, das schlussendlich sein eigenes Territorium gleich angrenzend der bereits besetzten Streifgebiete unterhalb der Stadt Bern etablierte.

Die Ergebnisse aus diesen ersten zwei Kartierungen zeigen, wie wichtig eine engmaschige und flächendeckende Dokumentation des Fischottervorkommens ist, um den Ausbreitungsprozess genauer zu verstehen. Wir freuen uns sehr auf die dritter Kartierung, welche im Winter 2021/22 geplant ist.

Wir danken allen Otterspottern für ihren grossartigen Einsatz und die grosse Freude am Fischotter.

Den Projektbericht sowie Informationen zum Projekt finden Sie hier.